Burn-out
Ein Behandlungsschwerpunkt in der Praxis für Persönlichkeitsentwicklung ist die psychotherapeutische Behandlung von Menschen, die an einer Burn-out Symptomatik leiden.
Dies ist ein umfassendes Beschwerdebild des Körpers und der Psyche, welches sich oft über Jahre hinweg aufbaut und zu einem schweren körperlichen oder seelischen Zusammenbruch führen kann.
Sollten Sie unsicher sein, ob bei Ihnen ein Burn-out Beschwerdebild vorliegt, so überprüfen Sie folgende Punkte:
Stufe 1 :
Schmerzen aller Art
Schlafstörungen
Energieverlust
Gedankenenge: „ich kann sowieso nichts ändern“
Stufe 2:
Reizbarkeit, Tränenausbrüche, Kränkbarkeit bis zu aggressiven Ausbrüchen
Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
Sozialer Rückzug „ für Privates keine Kraft mehr…“
Die Fähigkeit zu regenerieren z. b. am Wochenende und im Urlaub verringert sich
Schuldgefühle/ allgemeine Unzulänglichkeitsgefühle
Stufe 3
Grübelattacken
Weinkrämpfe, die nicht steuerbar sind
Angst- und Panikattacken
Schwere Versagensgefühle („ich schaffe es einfach nicht..“)
Motivations- und Interessenverlust ( letzte Reserven werden aktiviert, dann wieder massive Mutlosigkeit )
Starke Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit
Apathie und/oder quälende innere Unruhe
Suizidale Gedanken
Depressionen
Jede dieser Stufen kann einhergehen mit erhöhtem Kaffee-, Tabak- und manchmal Alkoholkonsum und/oder der Zunahme von Schmerz- und Beruhigungsmitteln.
(Modell angelehnt an „Die Erschöpfungsspirale“ nach den Untersuchungen von M. Asberg \ aus dem Buch :
„Bevor der Job krank macht“ von Hans Peter Unger und Carola Kleinschmidt / Kösel 2007)
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihren Beschwerden eine Burn-out Problematik zugrunde liegt, so können Sie auch gute Informationen über die Internet Portale Ihrer Krankenkasse finden.
Sollten Sie auf dem Weg vom Brennen zum Ausbrennen sein, so sollten Sie dringend rechtzeitige Hilfe in Anspruch nehmen. Da eine schwere, nicht behandelte Erschöpfungsproblematik zum Verlust Ihrer
Arbeitskraft und eventuell zur Zerstörung Ihres sozialen Lebens führen kann.
Behandlungskonzept
Die Vorgehensweise der psychotherapeutischen Behandlung einer Burn-out Thematik wird individuell erarbeitet und umfasst eine genaue Analyse Ihrer persönlichen Stressfaktoren.
In einem ersten Behandlungsabschnitt werden konkrete Ideen und Konzepte zur Veränderung der Lebensführung erarbeitet.
Es werden Ernährungs-, Schlaf-, Bewegungs- und Freizeitverhalten einbezogen.
Es werden die Erkenntnisse aus der modernen Forschung zu diesen Fragestellungen hinzugezogen.
Es wird ein individuelles Stressminderungsprogramm erarbeitet. Es werden dann Faktoren des Arbeitsplatzes, der Familie und Partnerschaft betrachtet und nach konstruktiven Entlastungsmöglichkeiten
gesucht.
Es werden, im Sinne der tiefenpsychologischen Psychotherapie zugrunde liegende innerpsychische Auslösekonflikte bewusst gemacht und bearbeitet.
Es wird ein eventuell vorhandener Sinnverlust betrachtet und eine Unterstützung erarbeitet, wie dieser sich wieder herstellen lässt.
Insgesamt wird daran gearbeitet, dass der erschöpfte Mensch lernt, für sich selbst zu sorgen,
konstruktives Abgrenzungsverhalten gegenüber unzumutbaren Anforderungen entwickeln kann,
sich mit seinen eigene inneren „Antreibern“ auseinandersetzt,
um dann zu einer neuen, eventuell auch anders gestalteten Alltagsbewältigung zu gelangen, in welcher der oder die Betroffene sich wieder freudig, seiner Aufgabe und seinem sozialen Umfeld
zuwenden kann.
Literatur, die helfen kann:
Bevor der Job krank macht
von Hans Peter Unger /Carola Kleinschmidt / Kösel Verlag 2007
Ein gut lesbares und informatives Buch für Betroffene. Mit ersten Anregungen aus der Erschöpfungsspirale herauszufinden.
Zitat aus:
Langzeiterkrankungen und Depressionen durch Stress am Arbeitsplatz
Artikel auf der Internetseite der IG Metall/Genf 2002
Krankheitsursache Arbeitsplatz
Auf die Frage nach den wahrscheinlichen Ursachen ihrer Krankheit meinten 60 - 70% der Befragten, dies sei der Arbeitsplatz. Häufig wurden auch Familienprobleme genannt, von Frauen vor allem die
Doppelbelastung von Erwerbs- und Familienarbeit. Dramatisch ist nach Asberg, Nxyren und Rylander, das über 60% der Untersuchten schon einmal an Freitod gedacht haben, rund 30% von ihnen im
vergangenen Jahr. 15% hatten sogar einen Selbsttötungsversuch unternommen. Obwohl sie als "normale" Menschen eingestuft wurden, wiesen sie somit eine große Verwundbarkeit auf. Das könnte nach
Ansicht der Fachleute vom Karolinska Institut ihre Probleme am Arbeitsplatz verschärft haben.
Die meisten Betroffenen konnten genau sagen, wann sie einen Zusammenbruch haben würden. Dieser war häufig das Ergebnis einer langen Krise, die oft erst nach Monaten oder Jahren an die Oberfläche
kam. Die Erschöpfungsspirale begann mit Schmerzen, es folgten Schlafstörungen, ein Energieverlust, Konzentrationsprobleme usw. Es kann Jahre dauern, so die Fachleute, bis sich die Symptome voll
entwickeln, aber es kann ebenso lange dauern, sie wieder zu heilen.
Warten Sie nicht länger, ein guter Zeitpunkt etwas zu verändern, ist jetzt.